Der summende Acker hat sich vielfältiger entwickelt als erwartet!
Bericht von der Erstbegehung 2022
Der immer noch starke Blühaspekt: Ein großer Teil der ursprünglich ausgesäten Pflanzenarten ist noch vorhanden. Einige Arten aus der Samenbank der Natur sind dazugekommen, zum Beispiel die Ackerkratzdistel. Für ein- und zweijährige Arten, wie Klatschmohn und Gelbsenf, ist es allerdings eng geworden. Für sie gibt es kaum noch offenen Boden.
Vielfalt bei den verschiedenen Wildbienengruppen: Furchen-, Sand- und Mauerbienen und viele verschiedene Hummelarten – zum Beispiel auch einige Kuckuckshummeln.
Kuckuckshummeln haben die Brutpflege aufgegeben und nutzen stattdessen andere Hummelarten, um ihren Nachwuchs auszubrüten und aufziehen zu lassen. Das klingt zunächst negativ, hat jedoch einen wesentlichen positiven Aspekt: Ihr Vorkommen zeigt, dass es im Umfeld viele brutpflegende Hummeln gibt.
Weitere Informationen zu den Kuckuckshummeln finden sie HIER.
Die Gemeine Breitstirnblasenkopffliege: Sie sitzt auf und in den Blüten, sticht die Hummeln und legt ihr Ei hinein. Die Hummel lebt noch so lange, bis die Fliegenlarve schlüpft. Auch das klingt zunächst negativ, doch auch das hat einen positiven Aspekt. Dieser Schmarotzer kommt nur dann vor, wenn es ausreichend Hummeln gibt. Auch hier sorgt die Natur für Balance.
Weitere Informationen finden sie HIER.
Zahlreiche Spinnen und Grashüpfer
Viele Schwalben in der Luft – ein Zeichen für viele fliegende Insekten als Futter
Brutröhren der Wildbienen: Generell wird die Grasnarbe auf dem summenden Acker immer dichter. Dadurch finden die Wildbienen kaum noch freie Stellen für ihre Brutröhren. Doch im Randbereich, wo wir im letzten Jahr aufgebrochen hatten, um die Wasserleitung für die Streuobstbäume zu verlegen, waren viele Brutröhren zu finden.
Eine Wasserstelle: Dafür sorgt der
summende Acker fast schon von selbst, denn es gibt eine Stelle, an der sich
nach starkem Regen das Wasser sammelt.
Wir erwägen diese Stelle aufzuböschen, damit sich das Wasser länger und ausreichender hält. Alle Bienen brauchen nämlich feuchte Erde, um zu trinken oder um feuchten Lehm für den Brutzellenbau zu sammeln. In einer flachen Uferzone können sie problemlos zur Wasserstelle krabbeln und wieder zurück – ohne sich der Gefahr des Ertrinkens auszusetzen.